Andere

Die Böttchers,
die Schröders
    und       
die Gottfrieds


HAMBURG, FELDBRUNNENSTRASSE 2: UNSER HEIM FÜR 36 JAHRE

● Eine Wohnung in einem Haus aus der Gründerzeit im noblen Hamburger Stadtteil Rotherbaum: Zufällig hörten wir 1982 von der Chance, dort einzuziehen, zufällig konnten wir uns die Dachwohnung auch leisten. 36 Jahre wohnten wir dort, und wir lernten das Viertel ebenso wie die Geschichte des Hauses kennen. Eines Tages begann Heike die Bewohner seit dem Bau 1895 zu recherchieren. Was sie zusammentrug, habe ich als Geschichte des Hauses formuliert: 120 Jahre bewegter Zeitläufte.
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WAS HABEN DIE NAZIS IHREN KINDERN BEIGEBRACHT?

● Heikes Mutter, Eleonore Böttcher (1925–2005) aus Eckernförde, war knapp 14 Jahre alt, als sie im Mai 1939 ihr „Schulungsheft“ für die Ausbildung im Landjahrlager Brockum (10 km nordöstlich von Osnabrück) anlegte. Hier können wir 1:1 nachlesen, wie die Nationalsozialisten die europäische Geschichte buchstäblich neu schrieben - ohne  Kürzungen oder Auswahl, ohne Kommentar von heutigen Historikern. Herrenmenschentum und Rassismus bestimmen den Lehrstoff, der in der Hitlerjugend und im Bund deutscher Mädel vermittelt wurde, um eine neue Generation regimetreuer Bürger heranzuziehen.
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REZEPTE FÜR EIN KURZES LEBEN:
DAS VERMÄCHTNIS DER MINNA BÖTTCHER

● In Sütterlin-Schönschrift hat Minna Böttcher (Heikes Großtante) aufgeschrieben,
was sie für ihre Arbeit als "Stütze" (Haushaltshilfe) in der Küche täglich
brauchte: Rezepte für Suppen, Fleischgerichte und Kuchen. Leider hat Minna
dieses Oktavheft mit den Kochanleitungen nicht lange nutzen können: Ein tragisches Schicksal beendete das Leben der 24-Jährigen vor gut 100 Jahren, im Februar 1920.
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IM ZEICHEN KAISER KARLS:
NICHT FÜR DIE SCHULE, SONDERN FÜR DAS LEBEN LERNEN WIR

ITZEHOE, LILIENCRONSTRASSE 1 - DIE SCHRÖDERS UND DIE KERNS

Wilhelminische Bildung und die Freundschaft angesehener Bürgerfamilien

● Die Familien Schröder und Kern waren Nachbarn in der Itzehoer Liliencronstraße - die hier bereits veröffentlichte Geschichte wird erweitert um neue Fotos und ergänzt durch neue Dokumente

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WIE EIN VATER SEINEN KINDERN DEN KRIEG ERKLÄRTE

WHAT DID YOU DO IN THE WAR, DADDY?

DAS UNGEWÖHNLICHE DOKUMENT EINES KRIEGSGEFANGENEN ARZTES

● Adolf Schröder jr. (1908 - 1957) wuchs in der Itzehoer Liliencronstraße auf - siehe oben. Er wurde Chirurg an der Berliner Charité, diente während der Zweiten Weltkriegs als Stabsarzt in der Kriegsmarine und geriet 1945 in Frankreich in Gefangenschaft - zu dem Zeitpunkt war er Marineoberstabsarzt (im Rang eines Majors), wie auf dem Bild links zu sehen ist. Erst Ende 1948 durfte er in die Heimat zurückkehren. In diesen dreieinhalb Jahren nutzte er seine außergewöhnlichen künstlerischen Fähigkeiten, um drei selbstgebastelte Bilderbücher zu dichten und zu illustrieren - für seine zwei kleinen Kinder, die in Österreich auf seine Heimkehr warteten.

AN UNUSUAL DOCUMENT OF A MEDICAL POW IN FRANCE

● Adolf Schröder jr. (1908 - 1957) grew up in Itzehoe - cf. story above. He was a surgeon, served in the German Navy in World War II, became a POW in 1945. For 3 1/2 years he treated first comrades, then French patients before he was sent home late in 1948. During these years he used his exceptional skills to create three picture books for his little children who were waiting for his return.
Bilderbuch 1:
Picture Book 1 ENGLISH:
Website des Schröder-sr.-Enkels Conradin Perner und seiner Hilfprojekte im Zeichen des Roten Kreuzes: 
(siehe - https://de.wikipedia.org/wiki/Conradin_Perner)

FELDPOSTNUMMER 41530

FAMILIE GOTTFRIED

● Am 2. März 1943 starb Hans Gottfried in einem Kriegsgefangenenlager in Wolsk an der Wolga, 520 km nordwestlich von Stalingrad. Er ist nicht mit uns verwandt, niemand aus unserer Familie kannte ihn, kein Foto ist von ihm überliefert. Doch sein Schicksal, das nur aufgrund einer Hand voll Briefe und Dokumente skizziert werden kann, wirkt eindringlicher als mancher ausführliche Kriegsbericht, lässt uns ahnen, was seine Mutter Marie durchmachen musste: Der Sohn 1943 vermisst, sie selbst im Sommer 1943 in Hamburg ausgebombt, in Eger/Sudetenland bei Verwandten untergekommen, um dann 1945 von dort vertrieben zu werden.
Mein  Bruder hat Marie Gottfried in den 1970er-Jahren kennen gelernt, als er Zivildienst in dem Hamburger Altersheim leistete, wo Frau Gottfried zurückgezogen ihren Lebensabend verbrachte. Als sie starb, gab es niemanden, dem man den spärlichen Nachlass hätte übergeben können. So fand der dünne Umschlag mit den Gottfried-Briefen den Weg zu mir. Und so kann ich sie mit dieser kurzen Dokumentation vor dem Vergessen bewahren.

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